Rotkäppchen und der kleine Schweinehund

ein starkes Stück im Schnee
Tischtheater für Kinder von 3 bis 10 J.

Annabell Kapp hat rotes Haar, drum nennt sie jeder Rotkäppchen. Wie ihre berühmte Namensvetterin wohnt sie am Wald. Wölfe gibt es dort schon lange nicht mehr, dafür ist Annabell ein niedlicher, frecher und - leider - unwiderstehlicher Hund namens Würstchen zugelaufen. Daraus wird eine seltsame Freundschaft: Immer wieder verleitet er sie selbstsüchtig zu Dummheiten, die Sparbuch und Gesundheit bedrohen. Wie das Mädchen im Märchen kann auch das lebendige nicht Nein sagen.

Annabell und Würstchen treffen im verschneiten Wald hungernde Tiere. Von spontaner Hilfsbereitschaft gepackt, sammelt Annabell auf dem Rathausplatz Geld von den Passanten (derweil der kleine Hund auf einem anderen Platz fiese Tricks erfindet, um seine Sammelbüchse voll zu kriegen). Dann verleitet er sie dazu, vom Spendengeld Kuchen, Cola (und Wurst!) zu kaufen. Ein starkes Stück! Es würde beinahe ein schlimmes Ende nehmen, wenn ...
zum Glück ist aber alles (nur) Theater, da darf man etwas am Rad drehen ... so gibt es dann doch noch ein Happy End, wenn auch ohne Happy Hund. Der ist einfach unverbesserlich ...

Es spricht sich immer mehr herum, dass die Fähigkeit zum Nein-Sagen nicht nur den Individuationsvorgang stützt und vor bösen Enttäuschungen bewahrt, sondern auch vor Gruppenzwängen schützt, was bis in die Suchtprävention reicht. Letzteres kann man selbstverständlich im Gespräch mit jungen Kindern nicht auf ein solches Theatererlebnis aufpfropfen. Kulturelle Erlebnisse haben aber auch ohne aufarbeitende Zwangsanalysen ihre ganz eigene Wirkkraft. Die Themenauswahl für Gespräche danach ist, je nach Altersstufe, breit gefächert: Über die Schwierigkeit, im richtigen Augenblick nein zu sagen/ sozialer Druck und autonomes Gewissen / echte und falsche Freunde / Gruppenverhalten/ Gier und Verzicht/ Geiz und Hilfsbereitschaft ...